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„Umwelt“ ist für Jugendliche ein Thema

„Atlas guter Beispiele“ zum Umweltbildung mit Jugendlichen erschienen – WÜRZBURG/ MÜNCHEN. „Jugendliche interessieren sich nicht (mehr) für Umweltschutz.“ Diese verbreitete Einschätzung widerlegt eine Untersuchung, die der Lehrstuhl für Pädagogik I der Universität Würzburg in Kooperation mit der Jugend-Umweltstation „KJG-Haus Schonungen“ (Lkrs. Schweinfurt) seit 2004 durchgeführt hat. „Um-Weltbildung mit Jugendlichen“ ist die „Handreichung für die Umweltbildung mit Jugendlichen in Bayern“ überschrieben, in der das Bayerische Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz nun die Ergebnisse der Untersuchung veröffentlicht. Teil dieser Handreichung ist ein „Atlas guter Beispiele“, in dem auf 80 Seiten 36 Einrichtungen in ganz Bayern mit attraktiven Angeboten für Jugendliche bzw. Projekte der Umweltbildung mit Jugendlichen anschaulich und gut lesbar beschrieben sind.

Mit der Umfrage und Dokumentation hatte das Bayerische Umweltministerium die Katholische Junge Gemeinde (KJG) Würzburg beauftragt, namentlich den Diplom-Pädagogen Stefan Lutz-Simon (inzwischen Leiter der Jugendbildungsstätte Unterfranken) sowie den Biologen und Erlebnispädagogen Joachim Schneider (beide Würzburg).

Unterfranken ist im „Atlas guter Beispiele“ mit vier Beiträgen vertreten: Im Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön ist die Jugendgruppe „Wanderratten“ jährlich an sechs Wochenenden in der Natur unterwegs. Die Umweltstation Wildpark Sommerhausen (Lkrs. Würzburg) gewinnt Jugendliche mit erlebnisorientierten Angeboten. Ein Spezifikum der Umweltstation „Natur- und Umweltgarten Reichelshof“ (Lkrs. Schweinfurt) sind integrative Angebote für Jugendliche mit und ohne Behinderung. Das Modellprojekt „Xl-Factory – Die Erlebnisbaustelle“ der Jugend-Umweltstation „KJG-Haus“ setzt in hohem Maß auf Freiwilligkeit und Mitbestimmung der teilnehmenden Jugendlichen – unter dem provozierenden Motto „Macht doch was ihr wollt – wir machen mit“.. Dass dies nichts mit Beliebigkeit zu tun hat, zeigt Joachim Schneider ausführlich in der Handreichung an durchgeführten zehntägigen Erlebnis-Camps auf.

Am „Atlas guter Beispiele!“ lässt sich gut ablesen, wie vielfältig das Engagement der Kirchen in der außerschulischen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist: Neben dem KJG-Haus sind nämlich vertreten: Das Evangelische Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad (Klimawandel), das Don-Bosco-Jugendwerk Bamberg, („FELuWa – Zirkus der Elemente“), Kloster Ensdorf (UmweltMusikWerkstatt), Kloster Roggenburg (Öko-Projekttage) und das bekannte „Zentrum für Umwelt und Kultur“ der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern.

„Dem Bayerischen Umweltministerium war es ein Anliegen, unter wissenschaftlicher Begleitung eine bayernweite Evaluation pädagogischer Projekte und Aktivitäten im Bereich Jugendliche und Umweltbildung anzustoßen“, begründet Umweltminister Dr. Werner Schnappauf die Förderzusage. Teilnehmer an Veranstaltungen der Außerschulischen Umweltbildung sind – so eines der Ergebnisse – zur Hälfte Kinder unter 12 Jahren und zu immerhin 30 Prozent Jugendliche. Wie man Jugendliche am besten anspricht, dazu bietet die „Handreichung“ eine ganze Reihe „Ratschläge und Anregungen für die Praxis“.

Weitere Auskünfte bei der KJG-Diözesanstelle, Joachim Schneider, Tel. 0931/ 38663162; E-Mail: kjg.umweltstation@bistum-wuerzburg.de Die „Handreichung“ und der „Atlas guter Beispiele“ sind erhältlich beim Bayer. Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Tel. 089/ 9214-0; E-Mail: poststelle@stmugv.bayern.de

 

06.02.07 Edmund Gumpert