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Ein Meer aus Plastik

KjG Würzburg – Am 25.07 besuchte das Klimobil eine Jugendgruppe aus Frankenwinheim im KjG-Haus Schonungen. Dabei setzten sich die Jugendlichen mit dem Thema „Plastik“ auseinander, wobei insbesondere die Problematik von Mikroplastik in den Meeren durch besonderes Anschauungsmaterial und verschiedene Spiele erläutert wurde.

Mikroplastik, das vor allem durch den Zerfall von Plastikprodukten entsteht, ist bisher ein noch relativ unbekannter Begriff, obwohl es bereits fast überall auf der Erde aufzuspüren ist. Es findet sich in Flüssen, Seen, Meeren, auf großen Teilen der Erdoberfläche und sogar in unserem Blut. Mit Hilfe eines Mikroskops konnte sich die Jugendgruppe ein erstes Bild von diesem Material machen, das vorher aus einer Zahnpasta mit Zahnpflegeperlen ausgesiebt wurde. Nach einiger Unneinigkeit über die Bedienung des Mikroskops waren die Gruppe und auch die Betreuer überrascht von der Schönheit und Kristallform der einzelnen weißen Körnchen. Doch eine Gefahr, die von den Mikroplastikpartikeln ausgeht, offenbarte sich den Jugendlichen beim Mikroskopieren einer zweiten Probe, die Plankton enthielt. Obwohl manche anscheinend nichts besonderes entdecken konnten, fiel den anderen auf, dass Mikroplastik und Plankton eine ähnliche Größe und teilweise auch Form haben, weshalb die Plastikkörnchen von vielen Meereslebewesen irrtümlich gefressen werden.
Um dieses Problem zu verdeutlichen erhielten die Jugendlichen Karten mit verschiedenen Meeresbewohnern und hatten die Aufgabe, mit einem Wollfaden eine Nahrungskette nachzubilden. Dabei begann ein Teenager names Plankton, welches den Anfang vieler Nahrungsketten im Meer darstellt, den Faden an einen potentiellen Fressfeind weiterzureichen und hielt aber selbst das Ende der Schnur in der Hand. Auf diese Weise wurde bis zur Spitze der Nahrungskette weiterverfahren. Es entstand ein Netz zwischen den Jugendlichen, das die jeweilige Abhängigkeit des einen Meerestieres vom anderen zeigte. Der Gruppe wurde mit Unbehagen klar, dass man das Plankton auch durch Plastik ersetzen könnte und es so in der gesamten Nahrungskette verteilt werden würde – bis hin zum Menschen.
Am Ende der Verantstaltung zeigten die Jugendlichen ihr neu dazugewonnenes Wissen in einer angeregten Diskussion über die Vermeidung von Plastikmüll, wobei sie vor allem dafür appellierten keine Plastiktüten für den Einkauf zu verwenden oder beim Kauf auch darauf zu achten, dass die Produkte nicht in mehrere Plastikschichten verpackt sind. Von dieser Einstellung können sich einige Erwachsene eine Scheibe abschneiden!