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Die Plastikdetektive – auf Spurensuche in der David-Schuster-Realschule

Was verbindet ihr mit Meeresrauschen? Die meisten wohl Strand, Urlaub, Entspannung. Nur wenige denken beim Thema Meer direkt an Müll oder Verschmutzung – die Realität sieht aber leider anders aus. So ging es auch den Schüler*innen aus den drei sechsten Klassen der David-Schuster-Realschule in Würzburg.

Vom 15.-17.02.2023 haben wir von der Jugend-Umweltstation KjG-Haus Schonungen dort den Projekttag „Plastikdetektive“ durchgeführt. Neben Inhalten wie Müll im Meer, marinen Ökosystemen und Zersetzungsdauer von Müll konnten die Schüler*innen in diesem Programm auf spielerische Art Alternativen zu Plastik kennenlernen.

Am Anfang ging es erst einmal darum, den Schüler*innen zu zeigen, wen die Folgen überhaupt betreffen, nämlich das gesamte Ökosystem des Meeres und der Flüsse. Das sind nicht nur die Fische, sondern auch die Pflanzen, Vögel und anderen Tiere. Zusammen spannten wir ein stabiles Nahrungsnetz auf, das sogar einige der Schüler*innen in der Luft halten konnte – solange kein wichtiger Teil wegbricht. Das Ökosystem Meer trägt somit auch uns.

Es ging damit weiter, wie der ganze Müll überhaupt ins Meer gelangt. Die Schüler*innen haben herausgefunden, dass es viele verschiedene Quellen gibt, die die Ozeane verschmutzen: Geisternetze von Fischerbooten, Abwasser und Abfälle von Kreuzfahrtschiffen und Transportschiffen oder Öl von Ölbohrplattformen.

Doch die Verschmutzung des Meeres kommt auch vom Land: Industrie, Landwirtschaft und auch wir als Verbraucher*innen produzieren Unmengen an Müll, der häufig in Flüsse oder Meere gelangt oder diese auf indirektem Weg verschmutzt. Dabei überraschte es viele Schüler*innen, dass nur etwa 20% des Mülls direkt und ganze 80% über Flüsse ins Meer gelangt.

Die Klassen konnten danach in einem Spielfeld, das als Plastik-verschmutztes Meer dargestellt wurde, Müll sammeln und das Wasser davon befreien. Dabei galt es, gut zusammenzuarbeiten, und jede der drei Klassen konnte sich zusammen ans Festland retten und das Meer sauber hinterlassen.

Auch im Forschungsbereich haben sich die Schüler*innen ausprobiert: Unter dem Mikroskop wurden Plankton und Mikroplastik untersucht. Dabei fiel ihnen auf, dass beides auf den ersten Blick sehr ähnlich aussieht – und wie auch die Schüler*innen können Meerestiere Mikroplastik und Plankton nicht unterscheiden/filtern und nehmen dadurch viel Mikroplastik auf. Das wirkt sich auf das gesamte Nahrungsnetz aus, das die Klassen am Anfang kennengelernt haben.

Es ging weiter an die Lösungssuche. In einem Wettbewerb haben die Schüler*innen umweltfreundliche Alternativen zu Plastikprodukten gefunden.

Alle waren sich einig, dass wir zwar etwas verändern können, aber dass vor allem die Politik und die Industrie entscheidend dazu beitragen können, weniger Plastik und Müll zu produzieren.

Wir als Jugend-Umweltstation möchten allen Beteiligten, Lehrkräften und vor allem den Schüler*innen herzlich danken!

Die Programmdurchführung wurde gefördert durch das Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Durchgeführt wurde das Programm von der Jugend-Umweltstation KjG-Haus Schonungen, ausgezeichnet durch das Qualitätssiegel Umweltbildung Bayern. Die Jugend-Umweltstation bietet noch viele weitere Programme für unterschiedliche Zielgruppen an!