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Die Klimasiedler von Höchberg

Jugend-Umweltstation – Die vier 6. Klassen der Sonnemann-Realschule Höchberg erlebten mit der Jugend-Umweltstation in der vorletzten Schulwoche einmal einen etwas anderen Unterrichtstag. Für die Klassen hieß es je einen Tag lang bei viel Spiel und Spaß den Unterrichtsalltag zu vergessen und auf alternative Weise etwas zu lernen. Das große Thema der Tage war: der Klimawandel. In der ersten Schulstunde wurde ein kurzer Film gezeigt, der den Schülern*innen abstrakte Begriffe wie „Klima“, „Treibhauseffekt“ und eben „Klimawandel“ anschaulich erklärte. Außerdem sammelten wir mit den Schülern*innen Ursachen des Klimawandels und überlegten uns mögliche Konsequenzen. An den vielen guten Beiträgen zeigte sich, dass ihnen das Thema nicht fremd war. Dieser kleine theoretische Teil war als Grundlage für den Verlauf des Tages erforderlich.

Im Anschluss daran, machten wir uns bei -fast immer- strahlendem Sonnenschein auf in den Wald, wo wir die nächsten 4 Schulstunden mit einem Geländespiel verbrachten.
Beim erlebnispädagogischen Spiel „Die Klimasiedler“ treten drei Gruppen gegeneinander an, welche verschiedene Länder repräsentieren. Diese können sich bei zahlreichen Kooperationsaufgaben Rohstoffe wie Holz, Öl oder Stein erspielen, um sich damit Konsumgüter wie Autos oder Möbel zu kaufen. Diese Konsumgüter bringen den Gruppen einerseits Wohlstand, andererseits Klimapunkte, welche die zunehmende Umweltverschmutzung durch die Produktion symbolisieren. Diese Klimapunkte werden durch einen Turm aus Bausteinen dargestellt, an dem alle Gruppen gemeinsam bauen, denn, wie in der realen Welt, sind alle gleichermaßen von der Umweltverschmutzung betroffen. Fällt der Turm, kommt es zu einer Klimakatastrophe, von der wiederum alle Gruppen gleichermaßen betroffen sind und Teile ihres Wohlstands abgeben müssen. Ziel des Spiels ist es über drei Runden hinweg möglichst viel Wohlstand zu erspielen. Danach gibt es eine Klimakonferenz auf der die drei Gruppen verhandeln können, denn in der vierten Runde darf der Turm nicht fallen: sonst kommt es zur globalen Katastrophe und alle haben verloren.
Für die Klassen galt es nun auf der Konferenz alle Interessen unter einen Hut zu bringen, was gar nicht so einfach war. Die „ärmste“ Gruppe wollte natürlich nicht als Verlierer das Spiel beenden und die „reichste“ ihren Wohlstand nicht mit den anderen teilen. Nach langen Verhandlungen konnten alle vier Klassen einen Kompromiss finden. Nicht selten war dies eine Mehrheitsentscheidung mit der nicht alle Schüler*innen zufrieden waren.
Danach machten wir uns auf den Weg zurück ins Klassenzimmer, wo wir das Spiel und die Konferenz auf die Realität transferierten. Genauso wie die einzelnen Gruppen, treffen sich immer wieder verschieden wohlhabende Länder auf großen Konferenzen, um über Umweltschutz zu beraten und darüber, wie man den Klimawandel aufhalten kann. Die Schüler*innen haben nun hautnah erfahren, wie schwer es ist, dabei alle zufrieden zu stellen und können nachvollziehen, welche Interessen die einzelnen Länder vertreten. Außerdem haben sie Einblick in politische Prozesse erhalten und viel über die Problematik des Klimawandels erfahren.
Durch die gute Laune und Motivation der Schüler*innen, waren die vier Tage sehr gelungen und haben Teamern*innen wie Schülern*innen gleichermaßen viel Spaß gemacht.