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Climatisation?! – Nein, wir haben keine Klimaanlage!

Mit dem Klimobil in Frankreich – Am 8.Juni 2010, einem sonnigen Dienstag morgen, sollte unser Abenteuer losgehen. Das Klimobil der KjG hatte einen ganz besonderen Auftrag: Den Bezirk Unterfranken beim journée de club Europe (Tag der Europa-Arbeitsgemeinschaften) in Houlgate (Basse-Normandie) zu vertreten.

Dem Klimobil ging es einwandfrei bei der Sache, es lief und lief und lief, und das, über sage und schreibe rund 900km. Wir hatten da schon ein bisschen mehr Bauchschmerzen und gingen unseren Workshop auf der langen Hinfahrt nochmal durch und hofften, dass alles glatt laufen würde. Ob uns die französischen Jugendlichen auch alle verstehen würden, wenn wir ihnen über Klimaerwärmung („le rechauffement de la terre“) und erneuerbare Energien („les énergies renouvelables“) erzählten?!

Aber dann lief alles doch ganz rund. Das Partnerschaftsreferat in Caen organisierte schon für Mittwoch drei Kinder- und Jugendgruppen, die wir mit dem Klimobil besuchten. Wenn man so will, unsere Generalprobe, die aber zu unserer vollsten Zufriedenheit verlief. So unterhielten wir uns über Energiequellen im allgemeinen und deren Vor- und Nachteile. Auf die Frage, wieso unser Kleinbus wohl Klimobil heiße, bekamen wir meistens die Antwort: „Vous avez une climatisation?!“ („Weil ihr eine Klimaanlage habt?!“). Schnell stellten wir dann aber fest, dass nicht das Wort „climatisation“, sondern schlicht und ergreifend „clima“ im „Klim“ von „Klimobil“ steckt! Wir bauten erneuerbare Energietürme aus Schaumstoffwürfeln und überlegten uns, dass wir viel zu wenig der erneuerbaren Energiequellen nutzten. Im Selbstversuch durften die Kinder und Jugendlichen dann auf dem Energiefahrrad ausprobieren, wie viel Kraft es kostet, selbst Energie zu produzieren. Wenig begeistert waren sie von der Idee, den Fernseher zuhause auch über einen Hometrainer zu betreiben. Zum Abschluss ging es noch um den Energieverbrauch verschiedener Geräte im Haushalt und wir sahen überraschte Gesichter, als das Wattmessgerät beim Fön nach oben schnellte. Die ein oder andere Französin wird wohl in Zukunft bei schönem Wetter die Haare an der Luft trocknen lassen!

Von der dreimaligen erfolgreichen Durchführung unserer Workshops am Mittwoch bestärkt, starteten wir dann also am Donnerstag zu unserer eigentlichen Aufgabe. In Houlgate versammlten sich die Europa-Arbeitsgemeinschaften von rund 20 Schulen, das heißt rund 200 Schüler, zum journée de clubs Europe, der vom Partnerschaftsreferat des Calavdos (Bezirk, der mit Unterfranken verpartnert ist) organisiert wurde. Neben unserem Workshop wurde zum Beispiel auch ein Europaquiz und ein baskischer Tanzkurs angeboten. Junge Erwachsene erzählten von ihren Auslandserfahrung und die Arbeitsgemeinschaften stellten ihre Projekte vor. Alles stand im Zeichen von Europa und diente dazu, die Schüler für das Thema zu sensibilisieren. Im Speziellen Wir sensibilisierten drei der Europa-Arbeitsgemeinschaften und eine italienische Austauschgruppe (um das ganze so europäisch wie möglich zu machen) zum bewussten Umgang mit Energie, Natur und Umwelt.

Wir hoffen, das ist uns auch in einer fremden Sprache gut gelungen. Persönlich war es eine tolle Erfahrung! Trotz des Powerprogramms blieb uns noch ein bisschen Zeit am Meer und in Caen. Nur der normannische Regen hinderte uns ein bisschen unsere Zeit noch mehr zu genießen!

Am Donnerstag abend sagten wir dann „Au revoir!“ und traten die Heimreise mit vielen neuen Erfahrungen und den Resten vom nachmittäglichen „goûter“ (Kekse und Orangensaft) an.