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Aktiv für Klimaschutz im Alltag

Siebte Auflage der „CO2-Fastenaktion“ ab Aschermittwoch – Mobile Umweltstation „Klimobil“ im ganzen Bistum unterwegs – Diözese Würzburg unterstützt Umweltbildung der KjG mit 16.000 Euro

Würzburg/Schonungen (POW) Am Aschermittwoch, 5. März, starten die Katholische junge Gemeinde (KjG), die Kirchliche Jugendarbeit (kja) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Diözese Würzburg die siebte Auflage der „CO2-Fastenaktion“. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Sei aktiv fürs Klima!“. Jugendliche und junge Erwachsene sowie andere interessierte Menschen sollen in den knapp sieben Wochen bis Ostern entdecken, wie sie gut leben können und zugleich bei Stromverbrauch und Heizung, Mobilität, Konsum und Ernährung weniger Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) freisetzen. Informationen und Impulse für einen solchen nachhaltigen Lebensstil sind im Internet unter www.co2fasten.de zu finden.

Aber auch weit über die Fastenzeit hinaus setzt sich die KjG für den Klimaschutz ein. „Wir wollen die Umweltbildung dorthin bringen, wo die Leute sind“, erklärt Vera Bellenhaus von der KjG. Die wichtigsten Standbeine der Umweltbildung sind das KjG-Haus in Schonungen im Landkreis Schweinfurt und das „Klimobil“. Diese mobile Jugend-Umweltstation ist ein Kleinbus mit Photovoltaikanlage und aufsteckbarem Windrad. Seit 2008 ist es auf den Straßen Unterfrankens unterwegs und besucht Schulen, Zeltlager, Feste und Märkte. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene können auf dem Energiefahrrad strampeln und dabei ein Radio zum Laufen bringen oder ihren CO2-Fußabdruck berechnen. Die Themen Ernährung und Konsum sind in den vergangenen Jahren dazu gekommen. Heuer stellen Bellenhaus und ihre Kollegen auch das Fairphone vor: ein Smartphone, das aus teilweise fair erzeugten Materialien und unter sozialeren Arbeitsbedingungen hergestellt wird. „Durch unseren Konsum entsteht sehr viel CO2. Besonders der Transport ist mit viel Energie verbunden“, sagt Bellenhaus. Die Diplom-Biologin rät regionale und saisonale Lebensmittel einzukaufen: „Also zum Beispiel keine Erdbeeren im Winter.“

Bellenhaus‘ Kollege, Christoph Nicke, freut sich über die vielseitige Arbeit mit den 12- bis 27-Jährigen: „Es ist eine Chance, außerhalb des normalen Bildungsrahmens so offen über ein Thema zu diskutieren, das begeistert.“ Der Diplom-Geograph und Bellenhaus sind mit einer Gruppe studentischer Mitarbeiter im ganzen Bistum unterwegs.

Die Reaktionen der Schüler sind dabei ganz unterschiedlich. Besonders das Thema Fleischkonsum polarisiere, stellt Bellenhaus fest. Einige seien schockiert, wenn sie die Zusammenhänge in der modernen Massentierhaltung vor Augen geführt bekämen. Von anderen käme manchmal Widerstand, wenn es um den Verzicht oder die Reduzierung von Fleisch gehe. „Wir können den Jugendlichen Handlungsmöglichkeiten an die Hand geben und jedem einzelnen zeigen: Ich kann was tun“, sagt Bellenhaus. Dabei geht es nicht immer um Verzicht. Eine Liste von Anbietern fairer Kleidung biete attraktive Alternativen im Alltag. Begeistert seien viele Kinder und Jugendliche von erneuerbaren Energien. „So ein Modellauto mit Wasserstoffbrennzelle bringt die Augen der Jungen zum Funkeln“, erzählt Bellenhaus.

Mit 16.000 Euro unterstützt die Diözese Würzburg im Jahr 2014 die Anschaffung des neuen „Klimobils“ der KjG. 26.000 Euro werden hierfür vom bayrischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gegeben. Das „Klimobil“ wurde 2012 als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ prämiert. Ebenfalls ausgezeichnet, und zwar mit dem EMAS-Zertifikat für geprüftes Umweltmanagement, ist das Gruppenhaus in Schonungen. Seit 1996 nutzt die KjG das Haus für Seminare und Übernachtungen. Viele Gruppen nutzen laut Bellenhaus die Nähe zur Natur, um das erlebnispädagogische Angebot zu erweitern. Floßbauaktionen oder Führungen durch den Wald seien nur zwei Möglichkeiten, die das Haus in Schonungen und sein Umfeld bieten, sagt Bellenhaus. 46 Räder können die Gäste in der Fahrradstation ausleihen und so die Umgebung erkunden. Auf dem Dach besitzt das Umwelthaus eine Photovoltaik-Anlage, aus der Steckdose kommt 100 Prozent Ökostrom, und in allen Räumen leuchten Energiesparlampen. Die Verpflegung des KjG-Hauses setzt seit 2011 auf regionale Produkte.

Weitere Informationen zum Umwelthaus in Schonungen und zum „Klimobil“ gibt es bei der KjG, Telefon 0931/38663162, Internet www.kjg-haus.de, E-Mail vera.bellenhaus@kjg-haus.de.

cn (POW)

(1014/0219; E-Mail voraus)

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