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20 Jahre Tschernobyl

Umweltschutz – Am 26. April 1986 kam es in der Stadt Tschernobyl im Norden der Ukraine zu einem schweren atomaren Zwischenfall, bei dem enorme Mengen radioaktiven Materials in die Umwelt gelangten. Bis zum heutigen Tag ist unklar, wie viele Menschen der Katastrophe und ihrer Folgen zum Opfer gefallen sind – die Zahl dürfte jedoch in die Hunderttausende gehen. Die Katastrophe vom Frühjahr 1986 hat gezeigt, dass die Folgen eines Unfalls in einem Atomkraftwerk fatal und nachhaltig Leben und Schöpfung zerstören. Dennoch werden noch heute allein in Deutschland 17 Atomreaktoren zur Stromgewinnung betrieben, in denen es im Jahr 2004 immerhin 114 meldepflichtige Zwischenfälle gab. Diese Zahlen zeigen: Das größte Risiko bei der Kernkraft ist immer der Mensch – ein Risikofaktor, den man auch mit technischem Fortschritt nicht entfernen kann. Wer glaubt, ein zweites Tschernobyl könnte in Deutschland nicht passieren, der irrt gewaltig.Weiterhin ungeklärt ist auch die Frage nach der Entsorgung des Atommülls, der noch in 10.000 Jahren tödliche Strahlenmengen abgeben wird. Die Einlagerung in Salzbergwerke oder gar die Wiederaufbereitung, z.B. im französischen La Hague, haben sich auch als umweltschädigend erwiesen.

Kernkraft ist ein tödliches Spiel. Der beschlossene Atomausstieg ist ein Schritt in die richtige Richtung, geht jedoch noch nicht weit genug. So wird beispielsweise das AKW Grafenrheinfeld, welches mitten in unserer Diözese liegt, noch bis 2015 betrieben. Das letzte deutsche AKW wird voraussichtlich erst im Jahre 2021 stillgelegt.

Wir als Katholische Junge Gemeinde sind dem Erhalt der Schöpfung und der Wahrung des menschlichen Lebens verpflichtet. Daher sehen wir es als unsere Pflicht an, der Zerstörung und der Gefährdung von Schöpfung und Leben entschlossen entgegenzutreten. Gerade als Kinder- und Jugendverband wehren wir uns gegen eine Technologie, die Strahlenmüll den kommenden Generationen aufbürdet! Wie schon seit langer Zeit wehrt sich die KjG z.B. gegen das AKW Grafenrheinfeld, das im Moment ja auch im Focus eines Kinofilms bundesweit bekannt ist. Die KjG Würzburg forder daher, dass sich Kernkraftbetreiber und Politik klar zu Umweltschutz und Verantwortung für kommende Generationen bekennen und die Restlaufzeiten der deutschen Kernkraftwerke drastisch verkürzen. Nur ein abgeschaltetes AKW ist ein gutes AKW!  Auch außerhalb Deutschlands laufen noch tausende verschiedener ziviler und militärischer Atomanlagen – jede einzelne eine potentielle Umweltkatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Wir fordern daher die Verantwortlichen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft auf, den globalen Ausstieg durch die breite Förderung alternativer Energieformen voranzutreiben und das Atomzeitalter so schnell wie möglich zu beenden.